10. August 2025 Julia Graner

CBAM: Herausforderungen für türkische Exporteure

Wie sich das Carbon Border Adjustment Mechanism auf türkische Unternehmen auswirkt

Das Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ist ein zentrales Instrument der EU-Klimapolitik, das ab Oktober 2023 schrittweise eingeführt wird. Für türkische Exporteure bedeutet dies neue Herausforderungen und Chancen im EU-Markt.

Was ist das CBAM?

Das CBAM ist ein CO2-Grenzausgleichsmechanismus, der sicherstellen soll, dass importierte Waren die gleichen CO2-Kosten tragen wie EU-Produkte. Es verhindert "Carbon Leakage" - die Verlagerung von CO2-intensiven Produktionen in Länder mit weniger strengen Klimaschutzvorschriften.

Betroffene Sektoren

In der ersten Phase (2023-2025) sind folgende Sektoren betroffen:

Direkt betroffen

  • Zement
  • Eisen und Stahl
  • Aluminium
  • Düngemittel
  • Wasserstoff
  • Strom

Indirekt betroffen

  • Automotive-Zulieferer
  • Kunststoffindustrie
  • Textilindustrie
  • Maschinenbau

Auswirkungen auf türkische Unternehmen

Türkische Unternehmen, die in die EU exportieren, müssen sich auf folgende Änderungen einstellen:

Herausforderungen

  • Zusätzliche CO2-Kosten für EU-Exporte
  • Komplexe Berichtspflichten und Dokumentation
  • Notwendigkeit von CO2-Fußabdruck-Berechnungen
  • Wettbewerbsnachteile gegenüber EU-Konkurrenten

Chancen

  • Frühe Anpassung als Wettbewerbsvorteil
  • Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt
  • Möglichkeit zur Differenzierung am Markt
  • Zugang zu EU-Förderprogrammen

Praktische Umsetzung

Um CBAM-konform zu werden, müssen türkische Unternehmen folgende Schritte unternehmen:

  1. CO2-Fußabdruck berechnen: Scope 1-3 Emissionen für exportierte Produkte
  2. Dokumentation erstellen: Nachweis der CO2-Intensität
  3. CBAM-Zertifikate kaufen: Entsprechend der CO2-Intensität
  4. Berichte einreichen: Quartalsweise an die EU-Behörden
  5. Dekarbonisierung planen: Langfristige Strategie entwickeln

Zeitplan und Übergangsphase

CBAM Einführungsplan

Oktober 2023: CBAM-Übergangsphase beginnt
2024-2025: Berichtspflichten ohne finanzielle Auswirkungen
2026: Vollständige CBAM-Implementierung mit Kosten

Strategische Empfehlungen

Für türkische Unternehmen ist es entscheidend, frühzeitig zu handeln:

Kurzfristig (2024-2025)

  • CO2-Fußabdruck für alle EU-Exporte berechnen
  • Dokumentationssysteme aufbauen
  • Mitarbeiter schulen
  • Pilotprojekte starten

Langfristig (2026+)

  • Dekarbonisierungsstrategie umsetzen
  • Erneuerbare Energien ausbauen
  • Nachhaltige Lieferketten aufbauen
  • Innovation in grüne Technologien

Tipp von Julia Graner

"Nutzen Sie die Übergangsphase 2024-2025 optimal aus. Unternehmen, die jetzt in CO2-Transparenz und Dekarbonisierung investieren, werden 2026 einen klaren Wettbewerbsvorteil haben. Die Türkei hat großes Potenzial für erneuerbare Energien - nutzen Sie es!"

Unterstützung bei der CBAM-Umsetzung

Als Expertin für deutsch-türkische Nachhaltigkeitsberatung helfe ich Unternehmen dabei, CBAM-konform zu werden und gleichzeitig ihre Wettbewerbsposition zu stärken.

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